Bauhaus im Text
Das Bauhaus gehört weltweit zum Kern der Erzählung von der klassischen Moderne, sei es in Architektur, Design, Kunst, Pädagogik oder Theater. Darüber hinaus hat das Bauhaus auch ein bedeutendes textliches Erbe hinterlassen, dem bislang eher ein sekundärer Charakter in der Betrachtung der Bauten, Objekte und Bilder zugekommen ist. Das Verfassen und Veröffentlichen theoretischer wie auch literarischer und administrativer Texte war jedoch eines der Wesensmerkmale des Bauhauses als Schule der Moderne. Beinahe alle Lehrenden und nicht wenige der Studierenden haben Wesentliches in Texten dargelegt. Diese Texte müssen zum integralen Bestandteil ihrer Arbeit und Lehre gezählt werden; eigene Buch- und Zeitschriftenreihen zeugen in exemplarischer Weise davon.
Die Pilotprojekte “Bauhaus im Text” (2020-2022) widmen sich erstmals systematisch und kritisch dem textlichen Erbe des Bauhauses. Sie markieren den Beginn eines neuen Forschungsschwerpunkts an der Stiftung Bauhaus Dessau. Indem sie einen bislang einzigartigen, konzentrierten Fokus auf das textliche Erbe legen, ermöglichen sie einen innovativen Zugang zum Verständnis des historischen Bauhauses und legen die Grundlagen für weitere Forschungen. Es entstehen – in Kooperation mit Partnerinstitutionen weltweit – ein auf Vollständigkeit angelegtes, annotiertes Verzeichnis aller Texte, die Angehörige des Bauhauses zwischen 1919 und 1933 verfasst haben, sowie zwei historisch-kritische Hybrideditionen.